InitiativeTabu Suizid e.V. - Düsseldorf

Gefährliche Vorurteile

 

Falsch: Wer von Suizid redet, begeht keinen Suizid.

Richtig: Die meisten Suizide werden angekündigt – direkt (z.B. „Ich bringe mich um“) oder indirekt (z.B. „Ich will nicht mehr“). Jede Äußerung über Suizid ist Zeichen für eine Notsituation und sollte daher immer ernst genommen und die betreffende Person darauf angesprochen werden. 

 

Falsch:  Jemanden auf das Thema Suizid,  anzusprechen bringt ihn erst recht auf die Idee.

Richtig: Diese Befürchtung ist unbegründet. Kein Mensch nimmt sich das Leben, weil er auf Suizidgedanken angesprochen wurde. Im Gegenteil: Für gewöhnlich reagieren Menschen erleichtert, wenn sie – ohne verurteilt zu werden – mit jemandem über diese Gefühle und Gedanken sprechen können. Fragen Sie nach, wenn Sie den Eindruck haben, dass sich jemand das Leben nehmen will!  

 

Falsch: Wer sich wirklich das Leben nehmen möchte, ist nicht aufzuhalten.

Richtig: suizidale  Menschen durchlaufen eine Phase der Ambivalenz und sind daher für gewöhnlich hin und her gerissen zwischen Leben und Tod. Gerade in dieser Phase sind Betroffene für Hilfe zugänglicher. Bei Entschluss zum Suizid, ist es schwieriger, die betreffende Person von ihrem Vorhaben abzuhalten. In dieser Phase erfolgen meist nur noch indirekte Ankündigungen. Dennoch ist es auch dann möglich, durch das Ansprechen der Suizidgedanken und Mobilisieren von Hilfsangeboten einen Suizid oder Suizidversuch zu verhindern. 

 

Falsch: Wer einen Suizidversuch überlebt, macht das mit Sicherheit nie wieder.

Richtig: Nach einem Suizidversuch besteht ein erhöhtes Risiko, erneut suizidal zu werden. Daher ist es wichtig, auch nach einem versuchten Suizid weiterhin bei schwierigen Lebenssituationen nach dementsprechenden Gedanken oder Gefühlen zu fragen. 

 

Falsch: Wer Suizidgedanken hat, wird sein ganzes Leben daran denken.

Richtig: Suizidgedanken entstehen oft in Krisensituationen. Wird die Krise bewältigt bzw. der Umgang mit der neuen Lebenssituation erlernt, so verschwinden für gewöhnlich auch die Suizidgedanken. 

 

Falsch: Ein Suizidversuch ist nur Erpressung.

Richtig: Suizidankündigungen und -versuche sind Ausdruck der Not der Betroffenen und deren Bedürfnis diese mitzuteilen. Durch professionelle Hilfe können sowohl die/der Betroffene als auch die Menschen in ihrem/seinem nahen Umfeld entlastet werden. Für Angehörige ist Unterstützung durch professionelle Hilfe ebenfalls möglich.

 

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